Die fünf Köpfe hinter dem ButchersTable kommen aus der Zürcher Szene: Gregory Knie der mit Daniel Caro schon seit Längerem mit den Gedanken zu diesem Konzept gespielt hat. Nach einer durchzechten Nacht, wie Gregory so schön am Presse-Event erzählte, sei Dani mit ihm und nach ein paar guten Flaschen Wein auf die Idee vom ButchersTable gekommen. In diversen Städten im Ausland sei dieses Konzept – ein Restaurant mit einer Metzgerei kombiniert – mehr verbreitet als bei uns. Somit haben sie den Geschäftsführer Philipp Oheler und den Start-up-Profi Rolf Styger mit ins Boot geholt.
Der fünfte im Bunde ist LUMA Delikatessen der als Partner das hochqualitative Fleisch liefert. Beim diesem handelt es sich um die second cuts, nicht um Filets und Entrecôtes, wie es der Schweizer sich eher zu essen gewohnt ist. Obwohl in letzter Zeit das Thema Nachhaltigkeit und «Nose to Tail» schon recht in den Köpfen bei den Leuten angekommen ist und man wieder mehrheitlich alles vom Tier zu verwerten versucht. LUMA ist auch bekannt für den Edelschimmelpilz mit dem sie das Fleisch reifen lassen und der diesem eine unverkennbare Struktur und Note verleiht.
Für das Ambiente und für den Vintage-Look der 20er Jahre ist vor allem Dani Caro verantwortlich, denn – so erzählt er mir – er sei seit eh und je ein Sammler von speziellen Stücken wie das Grammophone oder Schwarz-Weissbilder. Von ihm ist auch die schöne Leuchte über dem Butchers Table. Der Butchers Table ist das Herzstück vor der Metzgerstheke. Wie dieser sind alle Holztische wie die alten Louis Vuitton Koffern mit goldenen Ecken versehen. Die Materialisierung des ganzen ButchersTable ist sehr stilvoll und durchdacht. Insbesondere der gekachelte Steinboden in der Metzgerei gefällt mir sehr gut.
Es geht hier wirklich um das Fleisch. Alles andere ist Beilage. Aber auch die Beilagen waren sehr lecker. Einen Marktsalat mit erfrischendem Dressing kamen auf den grossen Butchers Table, aufgeschnittener Markknochen zum Auslöffeln aufs Brot mit angerösteter Zitrone. Danach kann man noch mit Vodka einen Bone Shot trinken. Den Vodka direkt in den aufgegessenen Markknochen geben und ihn daraus schlürfen. Darauf folgten drei verschiedene Cuts. Ein super saftiges Schweinskottelet mit glasierten Karotten kam serviert. Darauf Outside Skirt und Flank Steak mit Spinat, Pommes und Chimmichurri-Sauce. Herrlich im Aroma, perfekt grilliert und innen schön rosa, wie es sein soll. Martin der Butcher sagte uns, dass diese Cuts bei uns sonst im Hundefleisch landen.
Schade wäre es darum! Deswegen mein Tipp: Ich wohnte 10 Jahre lang am Hegibachplatz und wäre während dieser Zeit nie in diese Spelunke rein gegangen. Heute ist es aber für Fleischliebhaber ein absolutes Muss. Schaut unbedingt bei ButchersTable rein. Sei es, um ein gutes Stück Fleisch über die Theke zu kaufen und es selber zu grillieren oder auch um hier einen schönen Abend zu verbringen, tolle Gesprächen zu führen, sich die edlen Stücke vom Fleisch zu Gemüte zu führen und das Ganze mit einem feinen Tropfen Wein abzurunden. Dani Caro keltert selbst Weine wie den Mendoza Club aus besten Malbec Trauben. Ansonsten beziehen sie die Weine – wie könnte es auch anders sein – von Smith&Smith.
Das 4-Gang Menu kostet CHF 85.–, diverse Cuts ab CHF 12.– bis 24.– pro 100g.
Adressen Butcherstable:
ButchersTable am Hegibachplatz Neumünsterstrasse 34, 8008 Zürich,
044 577 56 88, hegibachplatz@williamsbutchertable.ch
Butcherstable am Bellevue, Schifflände 6, 8001 Zürich, 044 506 75 06, bellevue@williamsbutchertable.ch
www.williamsbutcherstable.ch
Öffnungszeiten Restaurants:
Am Hegibachplatz: Di bis Fr 11.45 bis 14.00 und ab 18.00, Sa ab 18.00
Am Bellevue: Mo bis Sa 11.00 bis 24.00
Öffnungszeiten Metzgereien:
Am Hegibachplatz: Mo 17.00 bis 19.00, Di bis Fr 11.45 bis 14.00, 17.00 bis 19.00 Sa 12.00 bis 17.00
Am Bellevue: Mo bis Fr 11.00 bis 19.00, Sa 10.00 bis 17.00