Am Rank

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Am Rank – Das Kultur Lokal. Erst kürzlich habe ich auf dieses großartige Restaurant Konzept hingewiesen. In diesem Beitrag möchte ich etwas tiefer auf die Kombination von Genuss und Musik eingehen. Eins ist jedoch sicher, sowohl kulinarisch wie auch musikalisch ist ein Besuch sehr zu empfehlen.

Bei unserem Besuch im Am Rank liessen wir uns diesmal von einem viergängigen Menü überraschen. Und wieder waren wir von dieser modernen Küche, wo auserwählte saisonale Produkte mit Liebe auf dem Teller in Szene gesetzt werden, sehr begeistert.

Schon beim Betreten fällt die schummrige Stimmung auf. Sowohl Wände wie auch Mobiliar ist in der Farbe dunkelblau gehalten. Das Lichtkonzept, welche die Tische zu Bühnen transformiert, gibt dem grossartig angerichteten Essen seinen gebührenden Auftritt und bindet das Kulinarische mit dem Musikalischen genial zusammen.

Die Tische sind im länglichen Raum um die Bühne angeordnet, die in der Mitte der dem Eingang gegenüberliegenden Längswand steht. Ein paar der Tische sind gleich am Rande der Bühne aufgestellt. So nah kann man den Musikern fast nirgends bei ihrem Auftritt zuschauen.

Die Konzerte finden immer von Donnerstag bis Samstag am Abend statt. Auserwählte Formationen treten hier auf. Wir kommen an diesem Abend in den Genuss von «The Great Harry Hillman», eine vierköpfige Band aus der pulsierenden, experimentellen Musikszene der Schweiz. Die Konzerte beginnen nach dem Essen und dauern jeweils eine Stunde.

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Gedeck auf den Tischen

Aufgedeckt ist im Am Rank sehr puristisch. Auf den Servietten liegt das Besteck, darüber die Wein- und Wassergläser sowie seitlich zwei Tellerchen. Die Dekoration beschränkt sich auf eine kleine gläserne Vase mit Trockenblumen. Ein Tischtuch ist nicht vorhanden. Es wäre auch schade, wenn die speziellen fünfeckigen Tische abgedeckt wären.

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Mel B. Bloggerin mit Frecciarossa Spritz

Zum Apéro wird uns ein Frecciarossa Spritz empfohlen. Ein frisches Getränk mit Blutorangen und einer hausgemachten Apéromischung. Das ganze aufgefüllt mit Schaumwein. Farblich erinnert es einem Apérol Spritz, einfach besser, frischer und vor allem selbergemacht.

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Ein Blick in die Küche

Wie man der Karte entnimmt, ist die Philosophie vom Restaurant Am Rank schlicht und einfach «Feel Good». Das Essen in dieser Gaststätte soll glücklich machen. Und zwar nicht nur die Gäste, sondern auch Natur, Tier und Produzent, da alles aus naturnaher und nachhaltiger Produktion stammt. Ein sehr toller Ansatz!

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Maggiabrot von der Bio-Bäckerei Neuhof | Butter von der Käserei Jumi – Topinambur – Oka I Pommes Dauphine I Kräutermayonnaise I Schlossbergkäse

Unser erste «Snack» wird uns serviert. Ein Maggiabrot, sehr knusprig und hochwertig im Geschmack. Es stammt von der Bio-Bäckerei Neuhof mit aufgeschlagener Butter von der Käserei Jumi. Im Glasteller sind die flachen Scheiben Topinambur und sind mit dessen cremigen Püree gefüllt. Auf dem dritten blauen Teller finden wir Oka, welches auch als knolliger Sauerklee oder Yam bekannt ist. Ursprünglich ist Oka eine südamerikanische Pflanze. Sie schmeckt ähnlich wie Kartoffeln, jedoch mit leichter Zitronennote. Neben dem Oka sind zwei Pommes Dauphine mit einer Kräutermayonnaise und geriebenem Schlossbergkäse angeordnet. Bei all diesen komplexen Geschmäcker würde ich weder Fleisch noch Fisch vermissen. Es ist so fein!

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Saiblingstatar | Kohlrabi | Topaz Apfel

Ein kleiner puristischer Zwischengang wird uns serviert. Ein Saiblingtatar in einer Kohlrabirolle, dazu Topaz Apfel. Das Sashimi vom Saibling mit Sojasauce ist fein gewürzt, der Apfel mit Essig leicht mariniert. Wow, diese Art von Frühlingsrolle schmeckt so erfrischend uns ausgezeichnet.

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Geräucherte Rindszunge | Knödelschnitzel | Kräutersauce – Farina Bona Espuma | Onsenei | Wurzelgemüse – Apfel-Sellerie-Süppchen

Es folgen drei Vorspeisen. Zum einen ein Knödel der auf einer Kräutersauce drapiert liegt, die ebenfalls einen Senfcharakter aufweist. Der Knödel ist mit Microgreens und Senfsamen ausgarniert. In der sehr leckeren Sauce schwimmen filigrane Streifen von einer geräucherten Rindszunge. Auf dem zweiten Teller kommt ein Farina Bona Espuma mit Onsenei neben Wurzelgemüse. Farina Bona wird aus gerösteten Maiskörnern gewonnen. Das Maismehl ist glutenfrei, leicht bekömmlich, und bringt einen feinen Popcorn-Geschmack mit sich. Ausgarniert ist dieser Gang mit Federkohlchips. Als Drittes steht noch ein Sellerie-Apfelsüppchen auf dem Tisch. Die Suppe wie auch der Espuma sind sehr cremig und optimal abgeschmeckt.

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Cuvée Rouge – Väterchen Frost

Zum Hauptgang wählen wir einen Rotwein. Das Cuvée Rouge «Väterchen Frost» haben wir bei unserem letzten Besuch bereits bestellt. Es hat uns so gemundet, dass wir es uns auch heute wieder zu Gemüte führen. Den Winzer durften wir vor einiger Zeit bei einer Degustation von Smith&Smith kennenlernen. Das Cuvée besteht aus Syrah, Merlot und Cabernet Franc. Der Wein ist unbesorgt, offen, und überall zuhause. Am besten passt er jedoch zu leichten Speisen.

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Gnocchi | Beurre Blanc | Umami Knoblauch | Rohe Champignons – Geröstete Karotten | Palmkohlsauce | Curryöl – Niedergegartes Kalbssteak | Haus-Kalbs-Jus | Knollensellerie

Bevor das Konzert um 21.30 los geht, wird uns nochmals ganz dick aufgetischt. Es kommen wieder drei Teller zugleich. Die Gnocchi an einer Beurre Blanc mit schwarzem Knoblauch, rohen Champignons und Lauchstaub sind zusammen ultra umami! Die verschiedenen Sorten Karotten im Ofen geröstet auf Palmkohlpüree an Curryöl kennen wir bereits vom letzten Mal. Dieses Gericht hat mir so gut gefallen, dass ich es in der Zwischenzeit neuinterpretiert selbst meinen Gästen vorgesetzt habe. Zu diesen beiden Gerichten kam ein niedergegartes Kalbssteak mit Jus, Selleriepüree und Sellerie als Gemüse. Selleriepüree passt fast zu jedem Fleisch und ist eine grossartige Beilage.

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Konzert – The Great Harry Hillmann

Das Konzert beginnt. The Great Harry Hillman legen mit einem sich stetig entwickelnden Klangteppich los und überraschen mit einem ungewohnt frischen Sound, der sich aus Jazz und Rock aber auch anderen Musikgenres bedient. Bevor wir uns für den Abend mit Konzert entschieden, hörten wir uns ein paar Schnipsel der Band an. Die digitalen Ausschnitte entsprachen definitiv nicht dem Live Auftritt und wir waren unglaublich positiv überrascht.  So beschreiben sie sich. Trippiger Jazz mit einem ordentlichen Anteil Punk, gespielt von einer Band, die stets auf der Suche nach ihrer musikalischen Identität ist und gegenwärtige Einflüsse in zugleich Schönes und schön Verstörendes transformiert. Sie spielen seit 14 Jahren zusammen.

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Cheesecake | Butterstreusel | Pastinaken-Glace – Schokoladen-Mousse | karamellisierte Birnen | Haselnuss

Nach dem Konzert gibt es zur Krönung noch das das Dessert. Ein Cheesecake auf einem exquisiten Mürbteig, ein Pastinaken-Eis auf Butterstreuseln und ein Schokoladen-Mousse mit dünnen Scheiben von Birnen und karamellisierten Haselnüssen und Krokant bilden das kulinarische Ende eines fulminanten Abends, der mit Höhenpunkten durchzogen war.

Ob für ein Dinner mit oder ohne Konzert, für einen ausgiebigen Brunch am Samstag oder um sich am Mittag für ein schnelles Lunch eines der beliebten Toasty zu holen, das Essen ist in jedem Fall sehr lecker, frisch und das Glücksgefühl aus dem Magen ist garantiert. Am Rank ist eine Erlebnisstätte und verbindet Kulturelles mit Essen. Mel B. empfiehlt, einen Abend im Am Rank zum eigenen Glücks-Erlebnis zu machen.

Adresse

Kultur Lokal Rank
Niederdorfstrasse 60
8001 Zürich

www.amrank.ch

Öffnungszeiten

Dienstag bis Freitag 11.30-14.00 I 18.00-24.00
Samstag durchgehend

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