Am Dienstag 8.11. fand das Opening für die Prominenz, Blogger:innen und Influencer:innen im The5 statt, welche alle ins pulsierende Zürcher Trendquartier direkt hinter den Gleisen auf dem Gerold Areal der Einladung ins blaue The5 Dome für das faszinierende «360° Dining Experience» folgten. Gestartet wurde zum Apéro mit einem Glas Champagner von Lanson. Es gab 5 verschiedenen Gerichte die je von 5 Spitzenköchinnen und Spitzenköchen kuratiert und von Segantini Catering grandios umgesetzt wurden.
Vor jedem Gang präsentiert Walter Zweifel von Zweifel Weine in einer Projektion an der Kuppel des Domes die Weinbegleitung. Mit der Geschmacksnote, die zum folgenden Gang passt, leitet er zur nächsten Köchin bzw. zum nächsten Koch über. Diese stellen sich in persönlichen Filmen kurz vor, beschreiben detailliert ihre Kreation und geben einen Einblick in ihre Küche vom Restaurant und in die Umgebung wo sie arbeiten..
Das Ambiente im The5 Zelt ist sehr faszinierend. Die Tische mit der spiegelnden Oberfläche sind wunderschön aufgedeckt. Das schöne, bronzene Besteck, die aufgeschlagene pinke Butter, welche mit einem knusprigen Brötchen, einem Kracker und einem Blumenkohlpüree bereits einladend auf die Gäste wartete, das wechselnde Lichtkonzept wirkten als Gesamtes sehr elegant und einladend.
An jenem Abend durften sich auch die 5 Starköche hinsetzten und sich ihr Essen servieren lassen.
Für den Einstieg sorgte Silvia Manser von der Truube in Gais im Appenzellischen. Sie ist mit einem Michelin Stern ausgezeichnet und wurde eben letzte Woche mit dem 17. Punkt vom GaultMillau gekürt. Silvia Mansers Küche durfte ich bereits im September an der FOOD ZURICH am Champagnerevent von The5 mit Lanson beschnuppern. Ihre Kreationen gefielen mir dort schon sehr. Ihren Kochstil würde ich als bodenständig mit einem modernen Twist beschreiben. Sie entscheidet sich für ein vegetarisches Gericht, welches aus ihrer Heimat stammt. Ein Röllchen mit Butternusskürbis gefüllt mit Toggenburger Ricotta auf Kürbis-Pickels, Gersten-Popps und ein Nespresso-Orangendressing ergeben das fluffige frische Gericht. Auch farblich hat mir dieser Teller im Herbst mit Orange und weiss auf dem schwarzen Teller wunderbar gefallen. Für die plant-based Variante wird das Röllchen mit Cashewkern-Mousse gefüllt.
In der Weinbegleitung zu Silvia Manser’s 1. Gang gab es den Epesse Vase 6, von Louis Bovard aus dem Lavaux.
Anders als in den vorherigen Jahren liegt in den Animationen an der Dome-Kuppel der Fokus auf dem Essen. Animierte Standbilder der Herkunftsorte der Köchinnen bzw. Köche werden auf die Kuppel projiziert, die einzige dem Ambiente und dem Gesamterlebnis dieses Abends dienen und nicht vom Geschmackserlebnis ablenken sollen.
Auf Silvia Manser folgt der Hexer aus dem Entlebuch, wie Stefan Wiesner, der eher Alchimist als Koch ist, genannt wird. Sein unkonventioneller Koch-Stil passt perfekt zu seiner Erscheinung als Person. Eine Einheit, die sich gegenseitig zu bedingen scheint.
Das Trio aus Lebkuchen, Apfel, Kuhwürstchen, Apfelblüten und frittierten Apfelblättern komplettiert mit Holzkohlensenf sorgen für ein unvorhersehbares Geschmackerlebnis. Sehr spannend und auf der süssen Seite, Weihnachten kann kommen. Für die fleischlose Variante gab es statt dem Kuhwürstchen einen fermentierten Apfel. Auch Stefan ist mit einem Michelin Stern, einen grünen Michelin Stern für nachhaltige Küche und 17 Punkten vom GaultMillau ausgezeichnet.
Im Glas wurde der Fredda Rosé Trevenezie von Cecilia Beretta zum Apfelbaum von Stefan Wiesner serviert.
Im dritten Gang kommt mein Favorit. Ein 12 – 14 Stunden Sous-Vide gegarter Schweinebauch, begleitet von gerösteten und marinierten Kohlstreifen, Miso Espuma, eine mit Sesam marinierte Rettich-Scheibe, aufgegossen mit einem Umami Fond. Ein malerisches Gericht von Patrick Mahler vom Parkhotel in Vitznau. Beim plant-based Menü wird eine Schwarzwurzel ins Zentrum gesetzt. Ich hatte das Vergnügen Patrick dieses Jahr zweimal mit einem Gericht erleben zu dürfen. Im Sommer in Flims im Waldhaus am «Festival der Künste» auch dort überzeugte mich sein Gericht und gefiel mir fast am Besten. Patrick Mahler hat 2 Michelin Sterne und 18 GaultMillau Punkte! Ich freue mich jetzt schon auf einen Besuch bei ihm im Focus.
Der erste Rotwein, der an diesem Abend serviert wurde, war der Hereda Forum aus Castilla y Léon zum Schweinebauch von Patrick Mahler.
Der Hauptgang kommt von der quirligen Starköchin Cristina Bowerman aus Süditalien. Ihre Person fällt besonders durch ihre Pink gefärbte Frisur auf. Ursprünglich war sie Juristin und wie ich Grafikdesignerin. Wie auch bei mir endete ihr Weg in der «Kochwelt». Global tätig pendelt sie zwischen Austin, Texas und Rom, wo sie das Glass Hosteria führt. Sie hat einen Michelin Stern und 3 Forchette Gambero Rosso. Ihr Sumach Lamm mit Minze und Anchovis mariniert, Sous-Vide gegart, mit frittiertem Fenchelkraut on top schmeckt super zart. Auch die mit Amber Bier Sous-vide gegarten Zwiebeln, den zweierlei Kartoffelpürees und den kleinen Kartoffelchips, die für das Chrunchy sorgen, runden das Gericht wunderbar ab. Die fleischlose Variante ist ein Tempeh aus Linsen, welches ich bei meinem zweiten Besuch kosten durfte und auch ganz großartig schmeckte.
Der Dark Knight IGT Toscana, Catsello di Gabbiano stammt aus einem Weingebiet südlich von Florenz und gab es zum Lamm.
Das Finale serviert René Frank, der in Berlin das Restaurant CODA führt und bereits zu zweiten Mal zum Patissier des Jahres vom GaultMillau und zum World Best Pastry Chef 2022 gekürt wurde. Er verzichtet auf raffinierten Zucker. Seine Kreation ist geschmacklich sehr verblüffend. Er kombiniert Piemonteser Haselnüsse mit einem Kokosmousse, einem Reismehl-Cookie, darunter eine überraschende Karottencreme und kandierten Karotten. Eine durchaus gewagte, interessante und nicht alltägliche Dessert-Kreation. In seinem Restaurant werden ausschliesslich Desserts-Menüs in 5 bis 7 Gängen serviert. Auch er ist mit 2 Michelin Sterne, 16 GaultMillau Punkte und neu mit 3 roten Hauben ausgezeichnet. Sein Restaurant gehört zu den World’s Best Restaurants. Ich bin eher auf der salzigen Seite und Vorspeisenliebhaberinnen, vielleicht müsste ich mich trotzdem einmal auf das Menü von René Frank einlassen. Rein aus Neugierde 😊.
The5, das Gourmet-Dinner-Spektakel ist auf jeden Fall ein Besuch wert. Besonders wenn man sich gerne auf eine Reise der 5 sehr unterschiedlichen Spitzenköche einlassen und sich zwischen den Gängen von den Einblendungen der Starköche inspirieren lassen möchte.
Noch bis zum 18. Dezember gastiert der The5 Dome auf dem Gerold Areal. Die 5 verschiedenen Charaktere der Starköchinnen und Starköchen kreierte einzigartige Geschmackserlebnisse. Segantini Catering setzt diese Teller gekonnt um und hat vor Ort alles im Griff. Der Service ist bemerkenswert top, was seit Corona mangels gutem Personal leider öfters nicht der Fall ist.
Adresse: The5, Geroldstrasse 15a, 8005 Zürich
Tickets: https://customforms.ticketino.com/de/Forms2020/the5
Daten: Der Event findet statt vom 9. November bis 18. Dezember 2022.
Türöffnung: 18.30 Uhr Beginn: 19.00 Uhr
Ende: 23.00 Uhr